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Schloss Burgwerben - eine heimatgeschichtliche Plauderei (Entnommen aus der Weißenfelser Zeitung vom November 1933) Zwei Kilometer nördlich von Weißenfels liegt auf einer Anhöhe in romantischer Lage das Rittergut Burgwerben. Das Wahrzeichen, die aus dem 13. Jahrhundert stammende Pfarrkirche, ist von fast allen Punkten unserer Stadt sichtbar. Wir nützen die schönen Herbsttage aus und entschließen uns, eine Wanderung längst der Saale mit dem Ziele Burgwerben zu unternehmen. Die schöne klare Herbstluft tut unseren Lungen gut und das Gemurmel der rauschenden Saale wirkt anregend auf unseren Geist. Wir schreiten rüstig aus und sind bald ohne sichtbare Anstrengung auf der Höhe des Rittergutshügels angelangt. Mein Begleiter Studienrat H. gelüstet es nach einem Schoppen Burgwerbener Weins. Wir entschließen uns daher das Gasthaus Kürbitz aufzusuchen. Ist es nun Zufall oder ein günstiges Geschick, ich weiß es nicht mehr, das dort ein guter Bekannter saß und geradezu auf uns wartete? (Entnommen aus der Weißenfelser Zeitung vom November 1933) |
ca. Jungsteinzeit
In und um Burgwerben siedeln Menschen an der Saalefurt (Schnurkeramik- und Gräberfunde befinden sich im Weißenfelser Museum).
ca. 700
Der Platz an den Weiden (Weide = slawisch Wirbina) wird zu einer dauerhaft bewohnten Siedlung der Sachsen, während auf der anderen Saaleseite heidnische Slawen lebten. Heinrich der I. lässt während des neunjährigen Waffenstillstandes, den er mit den Ungarn und Slawen abgeschlossen hatte, Grenzburgen ausbauen, so auch die Wirbinaburg (das heutige Burgwerben).
881
Erste urkundliche Erwähnung der Wirbinaburg im Hersfelder Zehntverzeichnis.
Demnach muss die damalige Siedlung so groß gewesen sein, um dem Kloster Hersfeld zehntpflichtig zu sein, und eine Burg besessen haben.
1103
Die Wirbinaburg geht an den Sachsenherzog Magnus Billung. Er ist letzter Stammhalter und hat zwei Töchter: Eilika und Wulfhild. Vermählung Eilikas (vermutlich in Burgwerben) mit Graf Otto dem Reichen von Askanien (Ballenstedt). Sie sind die Eltern von Albrecht dem Bären und Besitzer von Werben sowie Erbauer des Schlosses. Es folgt der Kampf der Söhne Wulfhildes und Eilikas um das Erbe Sachsen. Dietrich, der zweite Sohn Albrecht des Bären, wird Burggraf von Burgwerben und Vogt von Kloster Goseck.
1174
Markgraf Otto I. von Brandenburg (ein Bruder Dietrichs von Werben) fällt in Thüringen ein, sein Stützpunkt ist Burgwerben. Landgraf Ludwig III. von Thüringen stürmt im Auftrag des Kaisers Friedrich I. die Burg Werben.
1182
Versöhnung zwischen Dietrich von Werben und dem Kaiser Friedrich I.
1183
Dietrich von Werben stirbt kinderlos und übergibt Burg-Werben an seinen Bruder Bernhard von Anhalt, welcher als erster den Namen "von Anhalt" in der Politik benutzt.
um 1300
Die Markgrafen Friedrich der Freidige und Diezmann (Enkel von Heinrich dem Erlauchten) werden Besitzer von Burg-Werben.
1303
Aus Geldnot wird Burg-Werben für 500 Silbermark an den Bischof Heinrich von Merseburg verpfändet. Durch Gefangennahme des Verwalters gehen die Besitzungen ohne Zahlung der Summe an die beiden Enkel zurück. Später gehen die verwalteten Güter in Lehen, dann in Besitz über.
1437
Das Schloss zu Werben und die Ländereien befinden sich im Besitz der Familie von Haugwitz.
1548
Der Besitz wechselt an die von Bothfeld und später an derer von Stahr. Das Wappen beider Familien ist noch heute über dem Portal des Schlosses zu erkennen.
1618 - 1648
Der 30-jährige Krieg
1635
Nach dem Prager Frieden plündern und zerstören schwedische Truppen unter Thorstenson die Burgwerbener Kirche, die Pfarre und das Schloss. Dabei wird die Kirche als Lager und Marstall missbraucht.
1732
Ferdinand Wilhelm Funcke wird in den Ritermäßigen Reichsadel und trägt somit den Namen "von Funcke". (Die Familie besitzt Burgwerben von 1730 bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts.) Der erste Landrat unter preußischer Herrschaft im Kreis Weißenfels wird Heinrich August Ferdinand von Funcke.
1757
Am 5. November zieht nach der Schlacht bei Roßbach der König von Preußen, Friedrich der Große, in Burgwerben ein. Er nächtigt im Schloss zu Burgwerben als Gast der Familie von Funcke.
1855
Die Familie Trenkmann erwirbt das Rittergut.
1893
Errichtung der Schule im Klinkerbaustil (seit September 1999 Freie evangelische Schule)
1897 - 1945
Die Familie Reinhardt übernimmt das Rittergut und macht daraus eine mustergültige Landwirtschaft bis zur Enteignung 1945. Als Volkseigentum ist das Rittergut vorwiegend Reparaturstützpunkt für landwirtschaftliche Maschinen und Geräte. 1990 folgt die Privatisierung und der Übergang in GmbH-Eigentum.
1939 - 1945
Der 2. Weltkrieg
1945 - 1948
Flüchtlinge und Heimatvertriebene werden in der Gemeinde Burgwerben untergebracht. Die Einwohnerzahl der Gemeinde steigt auf 1508 Personen.
1952
Gründung der Burgwerbener LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgemeinschaft)
1975
Bau der Großbäckerei (heute der Lieken-Gruppe angehörig)
1989 - 1990
Die Kirche wird in Eigeninitiative der Bürger von Burgwerben und mit finanzieller Unterstützung der Partnerkirchengemeinde Breitenbach aus Hessen restauriert.
1990
Durch die Wiedervereinigung Deutschlands erhält Burgwerben seine kommunale Selbstverwaltung und wird somit selbstständige Gemeinde im Landkreis Weißenfels.
1991 - 1996
Die Gemeinde arbeitet im Rahmen der Dorferneuerung kontinuierlich an der Schaffung einer neuen Infrastruktur und der Verbesserung des Wohnumfeldes.
1996
Abriss der ehemaligen Stallanlagen der LPG-Tierproduktion Burgwerben (10 Hektar) durch eine ABM (Arbeitsbeschaffungsmaßnahme) des Arbeitsamtes Merseburg.
1997
Mit Urkunde des Regierungsbezirkes Halle wird Burgwerben die Genehmigung zur Führung eines eigenen Wappens erteilt.
2000
Die Gemeinde Burgwerben wird im Landeswettbewerb des Ministeriums für Raumordung, Landwirtschaft und Umwelt 2000/2001 "Unser Dorf soll schöner werden - unser Dorf hat Zukunft" schönster Ort des Landkreises Weißenfels und kommt auf Landesebene unter die ersten zehn Gemeinden. Der "Mittelplan" (Teilfläche der ehemaligen LPG-Stallanlagen) wird erschlossen und mit Eigenheimen neu bebaut.
2005
Eröffnung der Kegelbahn im Sportzentrum am Zeiselberg
2006
Burgwerben wird 1125 Jahre und feiert dies am 03. September mit einem Festumzug durch das Dorf.
2009
Gründung der Bürgergenossenschaft Weindorf Burgwerben eG
2010
Zwangseingemeindung von Burgwerben in die Stadt Weißenfels
Mit Urkunde des Regierungsbezirkes Halle vom 26.09.1997 wird Burgwerben die Genehmigung zur Führung eines eigenen Wappens erteilt.
Wappen-Blasonierung:
- zinnenförmig geteilt von silber über grün
- oben an grüner querliegender, nach links gebogener Rebe eine hängende grüne Weintraube zwischen zwei grünen Blättern
- unten ein silberner Wellenbalken mit drei schwarzen Wellenlinien.
Gemeindefarben: Grün/Weiß
Historische Bedeutung:
Die Zinnenschnitt-Teilung ist "redend", sie weist auf die ehemalige Burg hin, von der sich der Gemeindename herleitet. Die Farbe Grün symbolisiert die Landwirtschaft der Ortschaft, während die Traube für den Weinanbau steht. Der silberne Fluss (Wellenbalken) bedeutet die Saale, an deren Ufer Burgwerben gelegen ist.

Eine Kopie des Gemäldes ist im Burgwerbener Heimatmuseum (Weinstraße 34) ausgestellt. Das bis heute nicht aufgefundene Original befand sich im Besitz der Familie Reinhardt und war im Speisesaal des Rittergutes zu bewundern.

Schönstes Dorf im Landkreis
Burgwerben wird Kreissieger beim Landeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft".
Aus diesem Anlass wird am 19. Mai 2000 während einer kleinen Feierstunde ein Ginkgo-Baum hinter der Kirche gepflanzt.
Zeittafel - Rittergut/Schloss
erarbeitet durch Horst Sitt
Rittergut und Schloss gingen aus der mittelalterlichen Burganlage unseres Dorfes hervor:
Um 630 n. Chr.
beauftragt der Merowinger-König, Dagobert I., den thüringischen - im Dienste der Franken stehenden - Herzog Radulf mit der Sicherung des thüringischen Grenzlandes durch Burgen auf dem linken Saale-Ufer. Geschichtlich überliefert sind die Standorte Camburg, Groß-Jene (Jena), Uuirbinaburg (Burgwerben) und Mersiburc (Merseburg).
Zwischen 740 – 780
lässt sich im Hassegau ein Burgensystem mit 20 Burgbezirken nachweisen, wobei den Burgen an der sich herausbildenden politischen Grenze entlang der Saale eine besondere Bedeutung zukam; allen voran Merseburg, daneben Goseck, Burgwerben, Holleben, Lettin, Alsleben und Waldau bei Bernburg.
881
wird Burgwerben im „Hersfelder Zehntverzeichnis“ (Burgenliste unter der Nummer 251 und der Bezeichnung „Uuirbinaburg“) erstmals urkundlich erwähnt. Das Jahr 881 ist aber nicht das Gründungsjahr unseres Dorfes, sondern der Zeitpunkt an dem uns von seinem Vorhandensein erstmals in einer Urkunde berichtet wird. Unsere Burg war bis gegen Ende des 10. Jahrhunderts Reichsburg und der dazugehörige Burgbezirk Reichsgut.
979
gibt uns die „Königliche Burgenliste“ die Burgenliste des Hersfelder Zehntverzeichnisses nochmals zur Kenntnis. Auffällig ist, dass zwei deutsche Burgen slawische Namen tragen: Lettin (Luidineburg) und Burgwerben (Uuirbinaburg). Zudem begegnen uns mit 3 ha (Burgwerben), 6 ha (Schraplau) und 8 ha (Merseburg) auffallend große Burganlagen.
993
erhalten wir durch eine Urkunde des Kaisers Otto III. vom 27. Oktober die Nachricht, dass dieser die ihm gehörige Besitzhälfte an der Herrschaft Burgwerben dem Erzstift zu Magdeburg schenkt, nachdem sein Vater, Kaiser Otto II., seine Hälfte schon vorher geschenkt hatte. Burgwerben ist nunmehr „erzbischöflicher Hof zu Werben“.
Zwischen 1012 und 1018
hält sich Erzbischof Gero von Magdeburg auf dem erzbischöflichen Hof zu Werben auf. Markgraf Ekkard II. von Meißen greift die Burg an, raubt sie aus.
1102
überfällt Graf Dedi von Wettin (Bruder des späteren Markgrafen Konrad von Meißen) den erzbischöflichen Hof zu Werben und will den Erzbischof Heinrich von Magdeburg gefangen nehmen. Dieser hatte jedoch kurz vorher die Burg verlassen.
1103
ist aus einer Urkunde ersichtlich, dass das Erzstift Magdeburg die Burg und Herrschaft Werben dem Herzog von Sachsen, Magnus Billung, zu Lehen gereicht hat.
1106
Als der letzte Herzog aus Billungischem Hause, Magnus, stirbt, erhält seine Tochter Eilika, die mit dem askanischen Grafen Otto von Ballenstedt (später als „Otto der Reiche“ bekannt) vermählt ist, die Billungischen Besitzungen im Hassegau mit dem Hauptort Burgwerben als Erbteil.
1123
Nach dem Tod ihres Ehegatten (09. Februar) wählt Gräfin Eilika die Burg Werben als Witwensitz. Eilika lässt die alte, teilweise verfallene Burg abbrechen und in den Jahren 1123 bis 1126 neu, fester und schöner aufbauen. Legenden berichten von einem über 20 Meter hohen Bauwerk.
1142
Nach dem Tod der Gräfin Eilika (16. Januar) erbt ihr Sohn, Albrecht „der Bär“, ihre gesamten Güter und wird somit Besitzer von Burg und Herrschaft Werben (Burgwerben).
1158
verteilt Albrecht „der Bär“ seine Besitzungen im Osterland an seine drei jüngeren Brüder: Hermann I. erhält die Grafschaft Orlamünde, Bernhard die Grafschaft Weimar und Dietrich die Grafschaft Burgscheidungen und Burgwerben. Dietrich macht Burgwerben zu seinem Stammsitz und nennt sich fortan Dietrich Graf von Werben - oder auch nur Dietrich von Werben.
1174
belagert der Landgraf von Thüringen, Ludwig III. (der Milde), die Burg Werben ergebnislos und wird durch einen Pfeilschuss verwundet.
1183
stirbt Dietrich von Werben ohne Erben und Burg und Herrschaft Werben fallen an seinen Bruder Bernhard von Sachsen.
1281
fällt Burg und Herrschaft Werben in den Besitz des Grafen Dietrich von Landsberg, der die Burg erobert und sie dem Erdboden gleichmacht.
1297
entsagt seine Witwe, Markgräfin Helena, allen Ansprüchen auf Burgwerben und überlässt diese Güter dem Erzstift Magdeburg, Erzbischof Burchard von Magdeburg (Urkunde vom 09. August 1297). Das Erzstift Magdeburg baut die zerstörte Burg wieder auf, verzichtet aber auf den üblichen Wehrcharakter, so dass ab 1300 die Bezeichnung „Schloss“ Burgwerben üblich ist.
1301
verpfändete vorgenannter Erzbischof die Schlösser Droyssig und Burgwerben für 2.000 Mark Stendalischen Silbers an Diezmann (Dietrich III.), Landgraf von Thüringen, Markgraf der Lausitz und des Osterlandes, von 1291 bis 1307 Herrscher über Stadt und Land Weißenfels. Wenig später finden wir Burgwerben im Pfandbesitz des Bistums Merseburg, dem es für 500 Mark von Diezmann verpfändet worden war.
1303
tauscht der Merseburger Bischof Heinrich das Schloss Burgwerben mit Diezmann für die Freilassung seines Vetters Heinrich von Harras aus der Gefangenschaft ein.
1307
Nach dem Tod Diezmanns wird sein Bruder Friedrich I. (der Gebissene) Markgraf von Meißen, Landgraf von Thüringen und somit Herrscher über Stadt und Land Weißenfels mit der Herrschaft Burgwerben.
1437
wird Ritter Hans von Haugwitz d. Ä., Kanzler des Kurfürsten Friedrich II. (der Sanftmütige), mit Burgwerben an der Saale, Hirschstein an der Elbe und Putzkau nahe Dresden belehnt, womit nur die bedeutendsten Befestigungen der damaligen Zeit genannt sind (Eintrag im Lehnbuch des Kurfürsten Friedrich II. vom 21. März 1437). Mit dem Rittergeschlecht derer von Haugwitz beginnt die Geschichte unseres Rittergutes.
1446
Ritter Caspar von Haugwitz kauft nach dem Tod seines Bruders Hans d. Ä. Schloss und Herrschaft Burgwerben.
1458
Ritter Hans von Haugwitz d. J. erbt von seinem Vater Caspar Schloss und Herrschaft Burgwerben.
1520
Nach dem Tod des Ritters Hans von Haugwitz d. J. wird der Familienbesitz aufgeteilt: Der ältere Sohn, Ritter Wilhelm von Haugwitz (der wilde Wilhelm), erhält Schloss Taucha bei Leipzig und Ritter Kuntz (Konrad) von Haugwitz Schloss und Herrschaft Burgwerben.
1548
wird Burgwerben durch Georg von Haugwitz, Propst von Zeitz und Naumburger Dechant (1463 Bischof von Naumburg), verkauft.
1548
Melchior von Bodtfeld ist Rittergutsbesitzer und Herr auf Burgwerben. Ihm folgen:
- Erasmus von Bodtfeld,
- Andreas von Bodtfeld,
- Abraham von Bodtfeld und
- Julis von Bodtfeld, letzter Herr auf Burgwerben aus dem Geschlecht derer von Bodtfeld.
Um 1700
geht das Rittergut durch Heirat mit einer von Bodtfeld an den kursächsischen Capitain von Stahr. Nach den Lehnbüchern des Markgrafen Friedrich (der Ernsthafte) war die Familie von Stahr im Amt Weißenfels mit den Rittergütern Storkau (Hans-Georg von Stahr) und Burgwerben (Hans-Joachim von Stahr) ansässig.
1730
kauft Ferdinand Wilhelm Funcke das Rittergut. Funcke ist Königlich polnischer und Kurfürstlich sächsischer Land-Kammerrat, Oberaufseher des Thüringer Landes und des Fürstentums Querfurt sowie Merseburgischer Stifts-Kammerrat. Er wird 1732 in den Rittermäßigen Reichsadel aufgenommen und darf sich fortan "von Funcke" nennen. Das Rittergut bleibt bis 1855 in Familienbesitz.
1757
Am 05. November zieht der König von Preußen, Friedrich der Große, nach der Schlacht bei Roßbach in Burgwerben ein und nächtigt im Schloss als Gast der Familie von Funcke.
1855
kauft der Bürgerliche Johann Heinrich Trenkmann das Rittergut Burgwerben.
1883
Nach dem Tod seines Vaters folgt Heinrich Gustav Trenkmann als Rittergutsbesitzer.
1897
kauft der Landwirt Karl Gottfried Reinhold Reinhardt, Sohn des Direktors der Bierbrauerei Riebeck & Co. in Leipzig-Reudnitz, das Rittergut für 1.150.000 Mark.
1937
pachtet sein Sohn, Dr. Karl Wilhelm Ulrich Reinhardt, das Rittergut, das er bis zur Enteignung durch die Sowjets im September 1945 führt.
1945
werden im ehemaligen Rittergut Neubauern, Flüchtlinge und Vertriebene untergebracht.
Bis 1946
hat die Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB) ihren Sitz im Rittergut.
Auf dem Gelände des ehemaligen Rittergutes hatten auch ihren Sitz:
1949 bis 1952 die Maschinen-Ausleih-Station (MAS)
1952 bis 1959 die Maschinen-Traktoren-Station (MTS)
1959 bis 1964 die Reparatur-Technik-Station (RTS)
1964 bis 1990 der Kreisbetrieb für Landtechnik (KfL) und der Land-Technische- Anlagenbau (LTA).
In späteren Jahren werden im Komplex Rittergut u. a. eingerichtet:
- die „Landwirtschaftliche Berufsschule Weißenfels“, spätere Bezeichnung: Kommunale Berufsschule „Rudi Arnstadt“;
- die „Kreislandwirtschaftsschule“,
- die „Berufsbildende Schule Weißenfels“.
1990
erfolgt die Privatisierung des Rittergutes und die Überführung in GmbH-Eigentum.
2007
erwirbt die Gemeinde Burgwerben das Rittergut.
Heute
ist die Bürgergenossenschaft Weindorf Burgwerben eG Eigentümer des ehemaligen Rittergutes/Schlosses.
Da die Schrift auf dem Gedenkstein in der Pfarrhausmauer kaum noch zu lesen war, wurde eine erklärende Tafel angebracht.
Das 1872 in der Nähe des Rittergutes eingeweihte Kriegerdenkmal zur Erinnerung an die Gefallenen in der Schlacht bei Mars-la-Tour stand von 1938 bis 1949 neben der Kirche. Nachdem das alte Denkmal 1949 durch Unbekannte umgestürzt und beschädigt wurde, entschloss sich die damalige Gemeindevertretung gegen einen Neuaufbau und zur Beseitigung der restlichen Spuren des Mahnmals. Erhalten blieb lediglich die Namenstafel.
Karl Heinrich Heydenreich (19.02.1764 – 26.04.1801) war Professor der Philosophie und wurde am 27. April 1801 in Burgwerben beigesetzt. Wer den Grabstein setzen ließ, ist nicht mehr nachvollziehbar. Bekannt ist nur, dass sein Neffe Gustav Heinrich Heydenreich ihn um 1840 und die Gemeinde aufgrund zunehmenden Verfalls 1994 erneut restaurieren ließen.
In einer feierlichen Gedenkstunde am 08. Oktober 1922 enthüllte der Erbauer das Ehrenmal, das an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Burgwerbener Söhne erinnern soll. Die Kreiszeitung schrieb zu einem Foto des Denkmals am 22. November 1936: "Zu innerer Sammlung ruft uns durch seine schlichte, wuchtige Gestalt ein Ehrenmal in einer kleinen Landgemeinde des Kreises Weißenfels. Es ist das Kriegerdenkmal in Burgwerben, das zum Totensonntag hier zu uns spricht."
Der Gedenkstein wurde im Rahmen des in Burgwerben veranstalteten Biwaks anlässlich der Schlacht bei Roßbach 1757 und der damit verbundenen Übernachtung des Preußenkönigs im Schloss Burgwerben vom "Churfürstlich-Sächsischen Infanterieregiment Prinz Clemens e. V." zu Sachsen-Weißenfels vor der Kirche in Burgwerben am 04. Juni 2011 feierlich eingeweiht.
1872 - 1895 | • Treuemann | |
1895 - 1902 | • Wenzel | (auch Ortsrichter) |
1902 - 1911 | • unbekannt | |
1911 - 1945 | • Karl Niedhorn | |
1945 | • Gr. U. Reinhart | (von amerikan. Besatzung eingesetzt) |
1945 - 1948 | • Hermann Zack | (Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen) |
1948 - 1950 | • Otto Keilhauer | |
1950 - 1952 | • Annemarie Jocksch | |
1952 - 1956 | • Otto Keilhauer | |
1956 - 1959 | • Herbert Golibrzuch | |
1959 - 1961 | • unbekannt | |
1961 | • Richard Große | (aus Reichardtswerben stammend) |
1961 - 1969 | • Walter Dallmann | |
1969 - 1970 | • unbekannt | |
1970 - 1972 | • Werner Fleischer | |
1972 - 1983 | • Dietrich Klein | (aus Weißenfels stammend) |
1984 - 1990 | • Hans-Werner Habelmann | |
1990 - 2001 | • Hubert Schmoranzer | |
2001 - 2008 | • Kathrin Friedrich | (ehrenamtlich) |
2008 - | • Hubert Schmoranzer | (ehrenamtlich) |
Claus Hentzschel wird Ehrenbürger der Gemeinde Burgwerben
Am 05.12.2007 erhielt in einer Feierstunde im Pfarrhaus/Dorfgemeinschaftshaus "unser Doktor", Herr Claus Hentzschel, die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Burgwerben. Gemeinsam mit seiner Frau beendet das Arztehepaar seine ärztliche Tätigkeit und geht in den wohlverdienten Ruhestand. In einer emotionalen Laudatio würdigte Gemeinderätin Elisabeth Büttner das Wirken und Schaffen unseres Doktors als Arzt und Mensch in und für unsere Gemeinde.
Hubert Schmoranzer wird 1. Ehrenbürger der Gemeinde Burgwerben
Anlässlich des Dorffestes am 14. Juli 2001 erfolgt die Amtsübergabe an die neue Bürgermeisterin Kathrin Friedrich und gleichzeitig wird Hubert Schmoranzer zum 1. Ehrenbürger der Gemeinde Burgwerben ernannt.
In der Laudatio würdigt die Gemeinderätin Elisabeth Büttner sein Wirken nach der Wende von 1990 bis 2001 zum Wohle der Gemeinde Burgwerben.